Ein Picknick in der heißen Sommersonne, ein Frühlingsspaziergang, um die sprießenden Knospen zu sehen, die wunderschönen bunten Herbstblätter oder einfach einmal die frische Winterluft einatmen und dem Großstadttrubel entgehen – die Hohenheimer Gärten sind zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Eine Verschmelzung aus botanischer Schönheit, Geschichte und Wissenschaft lockt täglich Besucher nach Plieningen und sorgt bereits seit dem 18. Jahrhundert für Staunen.
Der 30 Hektar große Garten erstreckt sich rund um das Schloss Hohenheim im südlichen Stuttgarter Stadtteil Plieningen und gehört zur Wissenschaftseinrichtung der Universität Hohenheim.
Er dient als botanisches Lehrmaterial und Zufluchtsort für Naturliebhaber und Bewunderer exotischer Pflanzen und Bäume, an denen noch ein Stück Geschichte hängt.
Der Aufbau
Mit einer Vielfalt von über 10.000 verschiedenen Pflanzen gliedern sich die Hohenheimer Gärten in drei Hauptbereiche.
Der Exotische Garten lässt einen mit seinen Mammutbäumen und Palmen fühlen wie auf einer Weltreise oder im Urlaub, während die Gewächshäuser mit ihren tropischen Pflanzen das Gefühl einer Regenwald-Expedition widerspiegeln.
Der Botanische Garten dient als Ort der Wissenschaft. Studierende und Forschende erhalten die Möglichkeit, die nach Familienart geordneten Pflanzenarten zu begutachten und die Vielfalt der Flora zu verstehen.
Um nach der Weltreise im exotischen und dem Forschen im botanischen Garten zu entspannen, bietet der Landschaftsgarten alles, was man sich wünschen könnte. Hier kann man perfekt mitten in den sanften Hügeln und geschwungenen Wegen entlangschlendern und dem Vogelgesang zuhören.
Die Geschichte
Etwa 150 Bäume des Gartens sind bereits über 100 Jahre alt und stammen noch aus der Zeit der Herzöge. Der riesige Lebensbaum inmitten des Geschehens lädt geradezu dazu ein, sich an ihn zu lehnen und entspannt die Aussicht auf die Schwäbische Alb zu genießen.
Die Hohenheimer Gärten selbst waren einst der Schlossgarten von Herzog Carl Eugen von Württemberg und Franziska von Hohenheim, wodurch für immer ein kleiner Teil des 18. Jahrhunderts im Hohenheimer Garten bewahrt bleibt.
Seit der Gründung der Universität Hohenheim im Jahre 1818 hat sich der Garten, der einst nur als Erholungsraum gedacht war, in ein lebendes Archiv für Agrarwissenschaftler und Biologen entwickelt und dient als unverzichtbarer Bestandteil der Universität.
Ein Ort für alle
So trifft man in den Hohenheimer Gärten oft auf junge, wissensdurstige Studierende, die entweder die Pflanzenarten genau studieren oder einfach unter den Bäumen lernen. Am Wochenende jedoch begegnet man einer Vielzahl an Familien mit ihren Kindern, die frei auf den Grasflächen rennen und spielen, Paaren, die Hand in Hand die geschwungenen Wege entlangspazieren, und Hundebesitzern, die ihre kleinen Lieblinge einmal woanders als auf der Königstraße in der Stuttgarter Innenstadt ausführen wollen.
Die Hohenheimer Gärten bieten für jedermann die Möglichkeit, die Stadt und für eine kurze Zeit den Alltag hinter sich zu lassen. Es ist mehr als nur ein weiterer Park. Es ist ein Ort der Ruhe, ein Ort der Inspiration und ein Ort der Geschichte – ein Ort, an dem Forscher und Naturliebhaber miteinander harmonieren.
Egal ob echter Stuttgarter oder Besucher des Schwabenlandes, ein Besuch dieses grünen Juwels lohnt sich immer und wird dringend empfohlen. Dieser Ort ist nicht nur ein Schatz für die Universität Hohenheim, sondern auch ein Paradies für alle, die grünes Gras, bunte Blumen, exotische Pflanzen und alte Bäume schätzen.
Ein Beitrag von Evelyne Gering, Anastasia Böttcher