Feinkost mit geschichtlichem Beigeschmack – Die Stuttgarter Markthalle ist seit über 100 Jahren der Ort, an dem sich die Feinschmecker aus der Region treffen. Ob frisches Obst und Gemüse, Gewürze oder einfach nur ein Glas Wein: Hier findet man alles, was das Herz begehrt.
Ein Blick in die Zeitgeschichte
Die Geschichte der Stuttgarter Markthalle reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Ihren eigentlichen Anfang nahm sie mit der sogenannten „Alten Markthalle“, die von König Wilhelm I. im Jahr 1820 gestiftet wurde. Die Idee war, den Bürgern einen geschützten Raum zu schaffen, in dem sie unabhängig von Wind und Wetter Handel treiben und sich austauschen konnten.
Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum im späten 19. Jahrhundert wurde die Halle jedoch schnell zu klein. Um dieser Überlastung entgegenzuwirken, wurde ein Wettbewerb für den Bau einer neuen Markthalle ausgeschrieben. Der Architekt Martin Elsässer gewann diesen, und nach vier Jahren Bauzeit wurde die neue Markthalle im Jahr 1914 eröffnet. Sie entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Handelszentrum in Stuttgart.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Markthalle schwer beschädigt, konnte aber wieder restauriert werden. Auch eine Debatte über ihre Zukunft, bei der ihr Abriss auf dem Spiel stand, konnte die Markthalle überstehen. Im Jahr 1972 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt. Trotz allem hat sie ihre ursprüngliche Gestalt und Funktion bewahrt und ist bis heute ein lebendiger Treffpunkt für Bürger und Besucher.
Ein Markt mit Stil
Die denkmalgeschützte Markthalle im Herzen Stuttgarts wurde von Einflüssen der Jugendstil-Epoche geprägt, was an den geschwungenen, floralen Ornamenten erkennbar ist. Jede der vier Außenfassaden des Gebäudes weist einzigartige charakteristische Merkmale auf, die unter anderem mit dem Klassizismus und der Industrialisierung verbunden sind.
Mit einer Verkaufsfläche von knapp 5000 m², verteilt auf zwei Etagen, besitzt die Markthalle über 30 Marktstände und Gastronomiebetriebe, die eine breite Auswahl an Waren und Speisen anbieten. Egal ob spanisch, italienisch oder einfach nur regional – die kulturelle Vielfalt ist grenzenlos: frischer Fisch, Geflügel, Wild sowie Fleisch- und Wurstwaren oder einfach nur Obst und Gemüse aus aller Welt!
Ein Beitrag von Kentaro Obuko, Ken Masur und Mauro Link