Nussknacker ein Ballett? Wie wird es definiert?

Nussknacker ein Ballett? Wie wird es definiert?

Grundsätzlich gilt

Hierbei handelt es sich um das Ballett Der Nussknacker von Edward Clug nach der Erzählung von E. T. A. Hoffmann. Der Nussknacker ist vor allem in der Vorweihnachtszeit sehr beliebt. Ich selbst war bereits zweimal dort und war jedes Mal erstaunt, wie unterschiedlich sich die Menschen kleiden und wie vielfältig der Altersdurchschnitt des Publikums ist. Ganz zu schweigen von der magischen Atmosphäre der Oper und dem durchdachten Bühnenaufbau. Besonders beeindruckend finde ich, wie alle Materialien verstaut und gleichzeitig auf der Bühne in einer zauberhaften Inszenierung genutzt werden.

Kostüme und Requisiten

Die Kostüme wurden mit großer Hingabe von dem bekannten Bühnenbildner Jürgen Rose entworfen. Insgesamt 160 Stück wurden für Der Nussknacker gefertigt. Doch Rose war nicht nur für dieses Ballett tätig, sondern hat auch für viele andere Produktionen bedeutende Bühnenbilder und Kostüme geschaffen. Die Produktionsleitung kümmert sich dabei um alle Details – von der ersten Skizze bis zur Premiere.

Geschichte des Balletts

Schon lange vor der Gründung des Stuttgarter Balletts war Baden-Württemberg, insbesondere Stuttgart, ein zentraler Ort für Tanz in Europa. Besonders bekannt ist die Ära Cranko (1961–1973): John Cranko wurde in diesen Jahren zum Ballettdirektor und Choreografen des Stuttgarter Ballettensembles ernannt. Während seiner zwölfjährigen Amtszeit schrieb er ein sehr erfolgreiches Kapitel der Ballettgeschichte und katapultierte sich choreografisch auf die höchsten Stufen der internationalen Tanzszene.

Ausbildung im Ballett

Der Beruf der Balletttänzer:innen gehört zu den anspruchsvollsten der Welt. Nicht nur die körperliche Belastung, sondern auch die langjährige Ausbildung auf internationaler Ebene und der damit verbundene Konkurrenzkampf sind nicht zu unterschätzen. Trotz der extremen Anforderungen verdienen Tänzer:innen während der Ausbildung oft nur wenig Geld. Zwar lernen sie ihren Körper so zu beherrschen wie kaum jemand sonst, doch der Preis dafür ist hoch. Anders als beispielsweise im Fußball fehlt es Tänzer:innen häufig an finanzieller Absicherung im Falle einer Verletzung.

Der Nussknacker als Kulturgeschichte?

Das Ballett Der Nussknacker hat eine Anziehungskraft, die Menschen jeden Alters – ob jung oder alt – ins Theater zieht. Ganz unabhängig davon, ob männlich, weiblich oder divers, erleben die Zuschauer:innen eine Geschichte, die vor allem von Liebe handelt. Begleitet vom Stuttgarter Kammerorchester wird das Ballett zu einem einzigartigen Erlebnis, das in eine Traumwelt entführt. Durch die Verbindung von Tanz und Musik werden Emotionen ausgedrückt und die Handlung auf eine unvergleichliche Weise vermittelt.

Der Nussknacker wird in unterschiedlichsten Versionen aufgeführt und wahrgenommen. Für manche ist es eine klassische Liebesgeschichte, für andere bleibt es ein „Barbiefilm“, und wieder andere sehen darin eine weihnachtliche Erzählung. Jeder interpretiert es anders – und das ist auch gut so. Wenn wir alle die gleiche Perspektive hätten, gäbe es keine Möglichkeit, darüber zu debattieren und Meinungen auszutauschen.

Abschließend möchte ich hinzufügen, dass jede:r das „Nussknacken“ unterschiedlich definiert. Für manche geht es darum, den Onkel davon zu überzeugen, dass man der perfekte Partner für die Nichte ist, für andere bedeutet es schlicht, essbare Nüsse zu knacken. Vielleicht steht es aber auch für die Liebe, die „geknackt“ werden muss – wer weiß?

Ein Beitrag von Johanna Schelling und Lina Abu Odeh

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