Weinbau gehört zu Stuttgart, wie der Fernsehturm oder der Schlossplatz. Allein schon die vielen Weinberge um Stuttgart prägen das Stadtbild und lassen auf eine lange Historie und Tradition zurückblicken. Ein Slogan aus den 60er Jahren lautete: „Großstadt zwischen Wald und Reben“.
Das ist doch mal ein Anlass, um den Stuttgarter Weinbau genauer unter die Lupe zu nehmen. Oder besser gesagt auf die Tonspur zu bringen: in einem Podcast. Dieser Aufgabe stellten sich Studierende der Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim in Zusammenarbeit mit WINESTR – das Weinmagazin aus Stuttgart.
Hohenheimer Studierende der Kommunikationswissenschaft beschäftigten sich unter Anleitung von Rainer Bluthard und Hans-Peter Archner mit verschiedenen Themen: Ist Wein gesund? Was sind PIWI Weine? Welches Zubehör ist eigentlich ein „must have“ für einen Weinliebhaber? Was zeichnet eine „Besenwirtschaft“ aus? Und wie kam der Wein überhaupt nach Stuttgart? Über diese und weitere Themen haben sie sich bei Experten und auf der Straße umgehört. Sogar bis China führte ein Interview. Denn selbst der ferne Osten beschäftigt mehr und mehr die Weinregion rund um die Hänge und Steillagen von Neckar und Rems. Es geht nämlich auch um die gegenwärtigen und zukünftigen Chancen des „Württembergers“. Und um die Zukunft von Rebsorten, den Strategien der Winzerinnen und Winzer, die in ihrer Ausbildung in der ganzen Welt herumgekommen sind und wieder in und um Stuttgart gelandet sind. Sie bauen an, pflegen, hegen und keltern aus Überzeugung und Leidenschaft – aus Liebe zum Wein und zu ihrer Heimat, des Weinanbaugebiets der arbeitsintensiven Steillagen. Sie ernten nicht nur immer wieder qualitativ hochwertige Weine mit immer niveauvolleren Cuvees, sondern sie ernten mehr und mehr nationale und internationale Preise dafür. Die Podcastserie zeigt aber auch auf, dass anerkannte Qualität für das Bestehen einer Branche nicht ausreicht: Wie sehen Marketingstrategien von der Region bis Übersee aus, welche Rolle spielt die Politik auch im Rahmen der EU, und wie sehen Überlebensstrategien der oft traditionsreichen Familienbetriebe aus. Denn es geht nicht nur um Anerkennung und Erfolg, es geht auch darum, ein Handwerk für die Region zu bewahren, welches jahrhundertelang in Stuttgart die wichtigste Einnahmequelle darstellte und längst als Kulturgut für die Menschen unverzichtbar geworden ist.
Am Anfang stand allerdings zuerst das Thema „Wein“. Die Studierenden zerlegten dieses Thema dann in einzelne Facetten, um möglichst viele verschiedene Podcasts zu produzieren.
So wie für andere Studierende der vergangenen und zukünftigen Semester geht es im Rahmen der Kommunikationswissenschaften der Universität Hohenheim darum, von profunder Theorie und Forschung die Kennnisse im journalistischen Alltag umzusetzen: Mit Themen, die Relevanz und nach Möglichkeit einen starken regionalen Bezug haben. Der Wein mit seiner wirtschaftlichen, kulturellen, regionalen und alltäglichen Bedeutung für die Menschen eignet sich hervorragend für einen solchen Themenschwerpunkt. Zehn Studierende kümmerten sich jeweils individell um die wichtigsten Einzelaspekte, aber stimmten alles in der Gruppe ab, um ein möglichst informatives und unterhaltsames „Gesamtbild“ des Weins aus Stuttgart zu erstellen. Ganz nach dem Motto „aus der Praxis für die Praxis“ lernten sie in dem Kurs das Handwerkszeug des Radio- und Onlinejournalismus. Etwa die moderne Technik, so die Feinheiten beim Aufnehmen und das Schneiden der vielen Originaltöne aus Umfragen und Expertenmeinungen. Gleichzeitig das Herangehen an den „Content“, also die redaktionelle Besprechung vorher, das Erlernen der richtigen „Interviewtechnik“, um möglichst die besten „O-Töne“ zu erhalten, den Aufbau eines Beitrages oder das richtige Texten einer Hörsprache. Mitwirkende: Max Ahrens, Sheila Khan, Sarah Kugele, Melina Miller, Bjarne Müller, Michel Pixa, Lisa Schnabel, Maurice Schrödel, Nathalie Tewoldeberhan und Sarah Zilian und immer an ihrer Seite: Hans-Peter Archner und Rainer Bluthard.