RIN, Bausa oder Shindy sind heutzutage aus der Hip-Hop Welt nicht wegzudenken und haben alle auf ihre verschiedene Art und Weise sich ein Platz in der Rap-Industrie verschaffen. Auch wenn unter den Künstlern musikalische Differenzen bestehen und alle ihre eigene Community bedienen, verbindet sie eins – ihre Heimat: Bietigheim-Bissingen. Doch was macht diese Kleinstadt so besonders? Ist es vielleicht die besondere musikalische Erziehung an den Schulen oder ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren?
Promis dieser Kleinstadt, sind die drei erfolgreichen Musik-Künstler , die heutzutage diesen Vorort zu einer Marke des deutschen Hip-Hops gemacht haben. Viele Zeilen ihrer Songs widmen sie ihrer Heimatstadt, so wie RIN im Outro zu seinem Album Planet Megatron “Ich sterbe für die Brüder, jeder weiß, dass ich es teil´ 74321, für immer Bietigheim”, oder Shindy in seinem Intro-Song ”Bietigheim Sunshine” zu seinem Nr. 1 Album „Drama“.
Neben diesen beiden Musik-Artists ist Bausa, bürgerlich Julian Otto, ein bekanntes Gesicht der Hip-Hop Industrie und zugleich Bietigheim-Bissinger. Bausa, der mit seinem Song „Was du Liebe nennst“ gleich mehrere Rekorde brach: Es ist der am längsten an der Spitze der deutschen Charts platzierte deutschsprachige Hip-Hop-Song, und auf dem Streaming-Portal Spotify hatte er die meisten Streams an einem Tag und in einer Woche – mehr als der Weltstar Ed Sheeran.
Bietigheim-Bissingen in der Hip-Hop Kultur: Während früher die Städte Berlin und Frankfurt als Vorreiter des deutschen Raps hervorgingen, sorgen diese Rapper für einen Umschwung und schaffen aus einer Kleinstadt nahezu eine neue Hauptstadt des deutschen Hip-Hops. Die Verbundenheit mit der Heimatstadt wird immer wieder in den Songs aufgegriffen und bereitet für viele Deutschrap-Fans einen Pilgerort. “Kickdown vom McDonald’s bis zum Bahnhof“, ” Glotzt nicht so, parke zweite Reihe vor der Kreissparkasse” sind einige Zeilen aus Shindys Nr.1 Album “Drama” in dem Song ”Bietigheim Sunshine”. Diese scheinbar unspektakulären Orte bereiten vielen Fans Aufregung und bringen einen Schimmer Hoffnung mit sich, vielleicht doch den Lieblingskünstler an diesen Orten treffen zu können.
Das Phänomen dieser Kleinstadt kann sich jedoch bis heute niemand richtig erklären, da auch keiner dieser Rap-Ikonen eine besondere musikalische Erziehung genossen hat. Vielleicht ist Bietigheim-Bissingen genau die richtige Größe, um aus kultivierter Langeweile etwas Kreatives entstehen zu lassen.
Bietigheim-Bissingen ist mit der S-Bahn aus Stuttgart in 30 Minuten zu erreichen und meldet nahezu 40.000 Einwohner. Neben dem Firmensitz des Hemdenherstellers Olymp ist das römische Viadukt, der japanische Garten und die schöne Altstadt vor Ort ein Besuch wert.
Ein Beitrag von Murat Karaman und Niklas Zuber