Die Uni Hohenheim ist von einem weitläufigen botanischen Garten umgeben. Zu diesem botanischen Garten gehört ein Gewächshaus mit tropischen und subtropischen Pflanzen, das am Sonntagnachmittag auch für Besucher geöffnet ist.
Eine seltene Blüte
Das Gewächshaus beherbergt die botanische Sammlung der Uni Hohenheim und wird von den Studierenden gepflegt und betreut. Neben vielen sukkulenten Pflanzen wie Kakteen findet man auch die bekannte Titanwurz (Amorphophallus titanum) in der Sammlung. Diese Pflanze blüht nur selten alle paar Jahre für zwei Tage, bevor die Blüte wieder abstirbt. Der Blütenstand kann dabei über drei Meter hoch und eineinhalb Meter breit werden. Regelmäßiger bildet die Knolle der Titanwurz ein großes, gefiedertes Blatt aus, das über sechs Meter hoch werden kann.
Nicht nur in den Tropen zu Hause
Die Sammlung umfasst auch fleischfressende Pflanzen aus verschiedenen geographischen Standorten, an denen unterschiedliche klimatische Bedingungen herrschen. So wachsen Schlauchpflanzen und Venusfliegenfallen beispielweise in Nordamerika und haben kein Problem, auch bei hohen Minusgraden in Mooren zu überwintern. Die Kannenpflanzen hingegen findet man in Indonesien, Malaysia, Papua-Neuginea und den Philippinen. Viele Kannenpflanzen-Arten sind dabei nur auf bestimmten Bergen zu finden und trotzen den hohen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Die Sonnentaue und Wasserschläuche sind heimische fleischfressende Pflanzen, die in Mooren wachsen können aber auch in kleineren Gewässern in den Alpen.
Unterschiedliche Fallen, trotzdem ein Ziel
All diese unterschiedlichen Standorte zeichnen sich durch einen nährstoffarmen Boden aus. So versuchen die Pflanzen über das Fangen von Insekten dieses Defizit auszugleichen. Große Kannenpflanzen können sogar kleine Nagetiere, Vögel und Frösche fangen. Tatsächlich betreiben sie aber auch wie alle anderen Pflanzen Photosynthese und ernähren sich hauptsächlich dadurch. Fleischfressende Pflanzen sind keine „Monophyletische“ Gruppe. Das bedeutet, dass die verschiedenen fleischfressenden Pflanzen keinen direkt gemeinsamen Vorfahren haben und sich so die Fallen jeweils evolutionär getrennt entwickelt haben. So konnten unterschiedliche Fallentypen wie Klapp-, Schlauch-, Kannen- und Klebfallen entstehen.
Noch nicht genug von der Pflanzenwelt?
Sollte der Besuch des Sammlungsgewächshauses in Hohenheim das Interesse an fleischfressenden Pflanzen, Sukkulenten und anderen Pflanzen geweckt haben, bietet die Wilhelma in Stuttgart eine weitere Möglichkeit, sich eine große Auswahl tropischer und subtropischer Pflanzen in Gewächshäusern anzuschauen.
Ein Beitrag von Julia Maier
Hinweis: Der Beitrag entstand im Rahmen der Lehrveranstaltung „Einführung in die Journalistik “. Für die Inhalte, die sowohl nachrichtlich oder auch werblich sein können, sind die jeweiligen im Beitrag genannten Autoren (Studierende) verantwortlich. Die Universität Hohenheim steht in keiner Verbindung mit den in den Beiträgen gezeigten Unternehmen, Organisationen, Personen, Produkten oder Dienstleistungen.