Mit 2022 kommen auch die üblichen Neujahrsvorsätze – keine Seltenheit für Anfang Januar. Neben häufigeren Sporteinheiten, weniger Alkohol und gesünderem Lebensstil wird sich immer häufiger das Thema Nachhaltigkeit als Ziel gesetzt. Der Anfang fällt einem oft schwer, aber in Belangen des Umweltschutzes kann das Café „Raupe immersatt“ Abhilfe schaffen. Mit dem Konzept des Foodsharing bringen die fünf Gründer Simon, Max, Maike und Lisandro frischen Wind in die Stuttgarter Innenstadt.
Was genau steckt dahinter?
Laut einer aktuellen Studie über die Höhe der Lebensmittelabfälle vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft entstehen pro Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle. Genau hier setzt die „Raupe immersatt“ an: Sie haben sich zur Prämisse gesetzt, dem entgegenzuwirken, indem sie ihren Kunden noch genießbare aber für den Verkauf in Supermärkten aussortierte Nahrung zur Verfügung stellen. Den Preis für einige Produkte dürfen die Gäste hierbei selbst bestimmen, manche sind sogar völlig kostenlos.
Warum das Ganze?
Die Gründer engagierten sich schon vorher in dem Sektor Lebensmittelrettung. Dabei lernten sie sich kennen und wurden sich schnell einig, dass noch viel mehr in diesem Bereich getan werden muss. Bereits in dem Jahr 2016 kam ihnen die Idee für die „Raupe immersatt“, 2019 wurde diese dann umgesetzt. Ziel des Konzepts ist die Sensibilisierung der Kunden, die Wertschätzung der Lebensmittel und der damit verbundene Umweltschutz. Bei den von dem Café zusätzlich gekauften Produkten wird außerdem auf regionale, ökologische und soziale Aspekte geachtet.
Wie funktioniert das Prinzip des Foodsharings?
Die Lebensmittel stammen kostenlos unter anderem von der Initiative „Foodsharing“, Privatpersonen und Gastronomien. Die Produkte werden von individuell geschulten Mitarbeitern über deren Verbrauchsdatum geprüft. Richtig gehört! Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist hier nicht ausschlaggebend für den Verderb des Lebensmittels; viele sind weit darüber hinaus noch verzehrbar.
Klare Empfehlung!
Ein Besuch in Stuttgart-West (Johannesstraße 97) lohnt sich nicht nur wegen des Umweltaspektes, sondern auch wegen des guten Essens und der angenehmeren Atmosphäre.
Ein Beitrag von Amanda Sydlo und Sabine Sonnemann