Stadtführungen sind langweilig und eintönig?
Nicht in Stuttgart. Lernt den Kessel aus einer anderen Perspektive kennen, mit der Stäffelestour.
Stäffele – Was ist das?
Stuttgart hat mehrere Hundert Treppen zu bieten und zu entdecken. Sie sind in der ganzen Stadt versteckt und führen aus dem Kessel heraus, hin zu einzigartigen Aussichtspunkten. Im 12. Jahrhundert erleichterten die Treppen die Bewirtschaftung der Weinberge und waren von großer landwirtschaftlicher Bedeutung. Heute bieten sie die Gelegenheit Natur, Kultur und Stadt an nur einem Tag zu erleben.
Kann man das kaufen?
Als „Schdurgerter Stäffelesrutscher“ bekennt sich Oliver Mirkes, der seit 2012 erfolgreich in Stuttgart Stäffelestouren anbietet. Als Wander -und Naturfreund hat er damit sein Hobby zum Beruf gemacht. Seine Touren sind ideal für Betriebsausflüge, Vereinsfahrten, aber auch private Unternehmungen geeignet. Die Auswahl an Wegen übersteigt dabei Oliver Mirkes Angebot an Touren. Von Routen in Stuttgart Süd und Nord bis hin zu Ost und West. Auch thematische Führungen, wie die literarische Stäffelestour oder Stäffele 21, sind möglich. Seine Touren sind alle mit historischen Hintergründen verbunden, die selbst gebürtige Stuttgarter staunen lässt. Erwachsene zahlen 19 Euro für eine mehrstündige Führung durch Stuttgart. Die Resonanz ist dabei durchweg positiv.
Stäffelestour auf eigene Faust
Als Studierende und angehende Schwaben, wollen nicht alle knapp 20 Euro für eine Stadtführung ausgeben. Aus dem Grund machen wir die Stäffelestour eigenständig. Eine ebenso gute Möglichkeit die Tour aus dem Kessel heraus zu machen, ist es, sie von oben zu beginnen. Ideal für Menschen mit wenig Kondition oder von Muskelkater geplagten Beinen.
Der Fernsehturm dient als Startpunkt. Nach dem Überqueren der Straße, führt der Weg uns weiter durch den Bopserwald. Am Rande des Waldweges befindet sich das ehemalige Freilichttheater, das zu einer Verschnaufpause einlädt. Wir lassen den Wald hinter uns und schreiten um die nächste Biegung. Die ersten Treppen erblickend, kann die Stäffelestour beginnen.
Die Treppenstufen sind von Laub und Moos bedeckt. Der Weg erfordert höchste Konzentration. Einen Moment nicht aufgepasst, ist man auch schon ausgerutscht. Hierbei ein Tipp am Rande: ein festes Schuhwerk ist angebracht. Wir folgen den Treppen auf und ab und bahnen uns den Weg hoch zum Teehaus im Weißenburgpark (Hohenheimer Str.119 70184 Stuttgart). Von März bis Oktober kann man dort eine kleine Stärkung zu sich nehmen. In dem Park lassen sich Natur, Kultur und Stadtleben verbinden.
Wir erklimmen die letzten Stufen bis zum Aussichtspunkt und werden mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt belohnt.
Weiter geht es bergab in Richtung Stadt. Treppenstufe für Treppenstufe, kommen wir der Stadtmitte näher. Der Marienplatz ist in Sicht und wir beginnen unsere letzte Etappe. Nach zwei Stunden und schmerzenden Füßen, beenden wir unsere Stäffelestour am „Else-Himmelheber-Staffel“ Schild.
Lieber professionell oder „Do it yourself“?
Die Stäffelestour auf eigene Faust ist nicht zu unterschätzen. Der Weg sollte geplant und die Wahl der Kleidung angemessen sein. Egal ob waschechter Stuttgarter oder Neuling, es gibt für jeden etwas in der Stadt zu entdecken. Wer zusätzlich etwas über die Geschichte Stuttgarts erfahren will, sollte eine gebuchte Tour wählen. Ansonsten steht einer Stäffelestour nichts im Weg. Spaß ist auf jeden Fall vorprogrammiert. Zusätzlich bewegt man sich an der frischen Luft und lernt Stuttgart aus einer anderen Sicht kennen. Also schnappt euch ein paar Freunde und erkundet gemeinsam den Kessel.
Autoren: Selina Asum, Fynn Grossmann, Christoph Herrmann, Zoe Ströbel
Lesetipp:
Sunday Funday
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