Der Birkenkopf – Trümmerberg mit Aussicht

Der Birkenkopf – Trümmerberg mit Aussicht

Mit seinen 511,20 m ist der Birkenkopf der höchste Berg in Stuttgart. Er bietet einen weitläufigen Blick auf den sogenannten Stuttgarter Kessel bis hin zur Schwäbischen Alb, dem Schwarzwald und den Löwensteiner Bergen. Ein Ausflug lohnt sich nicht nur wegen der unvergleichlichen Aussicht, sondern auch wegen der historischen Bedeutung des Trümmerberges.

„Monte-Scherbelino“

Während des zweiten Weltkrieges wurden rund 45 Prozent der Stadt Stuttgart durch Luftangriffe zerstört. Der Schutt und die Überreste der zerstörten Stadt wurden zwischen 1953 bis 1957 auf den Birkenkopf aufgeschüttet. Die rund 150 Millionen Kubikmeter Trümmerteile erhöhten den Berg von den ursprünglichen 471 Meter um weitere 40 Meter. Deshalb wird er im Volksmund auch als „Monte-Scherbelino“ bezeichnet.

Gedenken und Erinnerung 

Doch erst die zu einer Plattform angeordneten Fassaden-Reste auf dem Berggipfel und das Gipfelkreuz machen den Besucher darauf aufmerksam, dass es sich um ein Mahnmahl handelt. Eine Inschrift macht deutlich, dass es zum Gedenken der Opfer und zur Mahnung der Lebenden errichtet wurde. Das Gipfelkreuz wurde in den 1950er Jahren aufgestellt und im Jahre 2003, zum Buß- und Bettag, durch ein Metallkreuz ersetzt. Von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde finanziert, spendete unter anderem auch der Verschönerungsverein Stuttgart e.V. einen Betrag für das neue Kreuz.

Natur in Stuttgart 

Am Fuß des Berges befinden sich sowohl ein Parkplatz, sowie eine Bushaltestelle. Gerade in Zeiten von Corona ein gut erreichbares Ausflugsziel an der frischen Luft mit schönen Wanderwegen im Umkreis. Unabhängig von der Jahreszeit ein Ausgleich zum Stadtleben und Naherholungsort in Stuttgart, der gerade am Wochenende viele Menschen anzieht. Der „Monte Scherbelino“ verbindet also Natur, Geschichte und belohnt den Besucher am Ziel mit einem einzigartigen Ausblick.

Umgeben von den Trümmern, den zerstörten Überresten des Krieges und seinen schrecklichen Erinnerungen geht der Blick auf das neu errichtete Stuttgart und der Hoffnung auf dauerhaften Frieden in dieser Stadt und unserem Land.

 

Ein Beitrag von Samira Reich

 

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