Stuttgart ist im Schwabenland vor allem als großer Kessel bekannt. Wer sich einen adäquaten Eindruck von der Stadt verschaffen will, muss folglich hoch hinaus. Kein Wunder, dass bei den bekanntesten Aussichts-Spots wie Killesbergturm, Teehaus oder Karlshöhe immer was los ist. Besonders bei schönem Wetter muss man um einen Platz kämpfen. Wer mal etwas Neues ausprobieren möchte und einen anderen Blick auf Stuttgart sehen will, kann zum Santiago de Chile Platz nach Degerloch gehen.
Der beste Tag, um die Aussicht zu genießen
Wenn man eine perfekte Aussicht auf Stuttgart genießen möchte, empfiehlt es sich, vorher den Wetterbericht zu checken. Optimal wäre natürlich Sonnenschein, kaum Wolken und windstill. Wenn es bewölkt oder neblig ist, kann man nicht weit schauen. Man kann zu jeder Jahreszeit auf die Plattform, allerdings sollte man sich passend anziehen. Durch die Höhe kann es windiger sein als in der Stuttgarter Innenstadt.
Sei es das Feierabendbier mit Kollegen oder den romantischen Sonnenuntergang mit der Partnerin, der Santiago de Chile Platz ist für fast jede Gelegenheit geeignet. Allerdings sollte man in Corona Zeiten vor allem am Wochenende aufpassen, da dann mehr los sein kann.
Warum heißt der Santiago de Chile Platz so?
1971 erbaut gilt der Santiago de Chile Platz (damals noch Haigstanlage) als einer der schönsten Aussichtspunkte Stuttgarts. Mit dem Bau des chilenischen Konsulats Ende der 1980er Jahre wurde der Platz auf Initiative von Honorarkonsul und Architekt Georg Kieferle umbenannt.
Er ist unter anderem Stifter der dortigen Statuen, welche eine Büste der Nobelpreisträgerin für Literatur Gabriela Mistral, einen Maoi von der Osterinsel und einen Stein aus dem Maipo-Tal abbilden.
Besuch des Platzes mit weiteren Stationen
Wer den Besuch der Aussichtsplattform verbinden möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. In Degerloch gibt es noch eine weitere Aussichtsplattform, zu der man laufen kann und die man mit einem Spaziergang durch die Weinberge, runter zum Marienplatz, verknüpfen kann. Im Sommer ist das besonders schön.
Auch der Fernsehturm ist nicht weit entfernt. Perfekt für eine Tour durch Stuttgart.
Anfahrt
Ist die Unternehmungslust einmal geweckt, gibt es verschiedenste Möglichkeiten, um der luftigen Oase einen Besuch abzustatten. Die Anfahrt mit dem Auto ist problemlos möglich, da in den Seitenstraßen meistens ein paar freie Parkplätze zu finden sind. Doch auch mit den Öffentlichen ist der Aussichtspunkt gut zu erreichen.
Dabei können Ausflügler wie gewohnt die U-Bahn nutzen und ab der Haltestelle Weinsteige die letzten Meter zu Fuß hinter sich bringen.
Um den erstaunlichen Anstieg schon auf dem Hinweg hautnah zu erleben, kann man jedoch auch traditionell auf die „Zacke“ zurückgreifen und die Höhenmeter unangestrengt mit der Stuttgarter Zahnradbahn überwinden.
Diese direkte Verbindung verläuft vom Marienplatz oder dem Pfaffenweg aus bis zur Haltestelle Haigst, die dann nur noch einen Katzensprung vom Ziel entfernt ist.
Wer im Kessel studiert, aber kein VVS-Abonnement besitzt, kann im Übrigen trotzdem kostenlos zur klaren Aussicht beitragen. Am Wochenende, an Feiertagen, sowie wochentags ab 18 Uhr kann der Studierendenausweis nämlich auch als Ticket genutzt werden.
Lustigerweise gibt es das Gegenstück zum Platz: Den Plaza Stuttgart in Chile. Für Weltenbummler der perfekte Grund, um Chile zu besuchen.
Ein Beitrag von Eva-Maria Dresen, Tim Schwitthal und Leonie Zöller