Spazieren wie ein Herzog – Die Hohenheimer Gärten

Spazieren wie ein Herzog – Die Hohenheimer Gärten

Das Schloss Hohenheim wacht über rund dreißig Hektar Grünfläche, auf denen die unterschiedlichsten Pflanzen wachsen, Studenten zwischen Vorlesungen entspannen und Vögel zwitschernd die Morgensonne begrüßen.

Inspiration für Ihren Garten

Die Hohenheimer Gärten setzen sich zusammen aus dem Englischen Garten von Herzog Carl Eugen und Franziska von Hohenheim, dem Schlosspark südlich des Schlosses, dem Exotischen und dem Botanischen Garten. Gemeinsam erstrecken sie sich über eine Fläche von mehr als dreißig Hektar, auf denen über 8000 verschiedene Pflanzenarten zu finden sind. Sie sind der größte Teil des Campus der Universität Hohenheim.

Falls Sie also noch Inspiration für Ihren eigenen Garten benötigen, schauen Sie sich gerne genau um, denn bei dieser großen Vielfalt an Pflanzen ist für jeden etwas dabei. Praktischerweise sind alle Pflanzen – jeder Baum und jeder Strauch – mit einem Schild ausgestattet, welches darüber aufklärt, was für eine Pflanze man sich gerade anschaut. Sieht man also etwas, was man gerne selber in seinem Garten hätte, schreibt man sich den Namen der Pflanze einfach auf, oder macht von dem Schild ein Foto.

Eine Chinesische Zaubernuss, wie auf dem Schild zu lesen ist.

Der Geschichte auf den Fersen

Wer nicht nur spazieren gehen, sondern auch noch etwas lernen möchte, für den ist der Historische Rundweg genau das Richtige. Dieser erzählt in 28 Stationen interessante Geschichten über die unterschiedlichen Gebäude, Ruinen und Pflanzen. Der Rundweg beginnt vor dem Landwirtschaftsmuseum und führt vorbei am Spielhaus und am Römischen Wirtshaus, quer durch die große Parkfläche und rauf auf einen Hügel, auf dem man eine weite Sicht hat. Von hier aus kann man zuschauen, wie die aufgehende Sonne die Fenster des Schlosses eins nach dem anderen in goldenes Licht taucht. Weiter geht es, vorbei an einem Labyrinth aus Lavendel, an einer ehemaligen Schafsweide, einem Weinberg und durch eine mächtige, alte Pappelallee hinauf zum Schloss.

Das Römische Wirtshaus, die vierte Station auf dem Rundweg.

Ein Geschenk der Liebe

Das Schloss samt Park schenkte der damalige württembergische Herzog Carl Eugen 1776 seiner Geliebten und späteren Ehefrau Franziska von Hohenheim. Um das Schloss herum wurde über Jahre hinweg dreißig Hektar Parkfläche angelegt. Der Herzog und die Herzogin begeisterten sich beide für Pflanzen. So ließen sie im Schlossgarten sehr seltene und ausländische Pflanzen anpflanzen. Diese können zum Teil heute noch im Exotischen Garten angeschaut werden. Auch einige Bäume, hauptsächlich Mammutbäume, aber auch ein riesiger Lebensbaum aus der Zeit von Herzog Carl Eugen existieren heute noch, sowie historische Bauten: das Spielhaus und das Römische Wirtshaus.

Schon der ein oder andere deutsche Schriftsteller hat in den Hohenheimer Schlossgärten nach Inspiration für sein neustes Werk gesucht. Goethe, Mörike und auch Friedrich Schiller. Dieser zum Beispiel sagte über den Schlosspark: „Aber die Natur, die wir in dieser englischen Anlage finden, ist diejenige nicht mehr, von der wir ausgegangen waren. Es ist mit Geist beseelte und durch Kunst exaltierte Natur“.

Blick auf die Pappelallee und den Weinberg

Ein Beitrag von Yannika Alger

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